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PFERDEOSTEOPATHIE . BEHANDLUNGSABLAUF

Impressum

Jede osteopathische Behandlung beginnt mit einer Anamnese. Durch die Schilderung der Beschwerden des Pferdes durch den Pferdebesitzer und durch gezielte Fragen des Therapeuten verschafft sich dieser einen ersten Eindruck von den möglichen Problemen des Tieres.

Danach wird das Pferd im Stand und in der Bewegung beurteilt. Man achtet hierbei auf folgende Punkte:

  • Beurteilung des Gesamtbildes (Rechteckpferd, Quadrat, Halsansatz, Futterzustand, usw.)
  • Stellung der Extremitäten, sowie Beurteilung der Hufe, Beschlag usw.
  • Bemuskelung (Ist das Pferd gut bemuskelt, oder zeigt es Defizite? Wie ist die Bemuskelung im Vergleich Vorderhand/Hinterhand? Passt das Bild zum Trainingszustand des Pferdes?)
Weiter Bilder eines Behandlungsablaufes können sie in dieser Präsentation (2.9MB) sehen.

Wichtig bei der Beurteilung ist auch die Rasse des Pferdes nicht außer Acht zu lassen, da es rassetypische Merkmale gibt, die nicht zu beeinflussen sind (z.B. kuhhessige Stellung bei Isländern, steiles Becken bei Friesen, Tinkern, usw). Auch muss das Alter berücksichtigt werden in Bezug auf Bemuskelung und Verlauf der Wirbelsäule).

Als nächstes wird das Pferd in der Bewegung beurteilt. Das geschieht auf hartem, ebenem Boden. Das Pferd wird sowohl im Schritt als auch im Trab vorgeführt. Der Osteotherapeut beurteilt das Tier sowohl von vorne und hinten als auch von der Seite.

Hierbei achtet der Therapeut auf Folgendes:

  • Fußung (plan, Trachten, Hufspitze, tritt es mit einem Bein kürzer?)
  • eventuelle Lahmheiten
  • Taktunreinheiten
  • Bewegung des Bauches, des Halses, des Schweifes, event. Schiefhaltungen
  • Ist das Pferd fleißig oder eher faul?
  • Bewegt sich das Pferd so, wie es auf Grund des Exterieurs zu erwarten wäre?
  • Wie verhält sich das Pferd in den Wendungen? Tritt es bei diesen über oder weicht es aus?

Danach beginnt die osteopathische Untersuchung. Der Osteopath verschafft sich zuerst einen allgemeinen Eindruck über die Spannung der Muskulatur (z.B. Muskelverhärtungen) und über erhöhte Temperatur in bestimmten Bereichen. Lässt sich das Pferd überall anfassen? Wie reagiert das Pferd auf Berührungen an der Wirbelsäule? Diese Erkenntnisse gewinnt der Osteopath, indem er mit seinen Händen über das ganze Pferd streicht.

Danach wird jedes Gelenk (Extremitäten, Wirbelsäule) auf seine Beweglichkeit untersucht. Dies geschieht immer im Seitenvergleich. Man beginnt mit den Extremitäten, und danach wird die gesamte Wirbelsäule untersucht. Mit zur Untersuchung gehört auch die Beurteilung der Rippenbewegungen und des Zwerchfells. Nicht zu vergessen ist die Untersuchung der Zähne und des Kiefergelenkes.

Anhand der Befundung werden nun die betroffenen Gelenke und Strukturen behandelt. Dies muss nicht immer durch eine Manipulation geschehen, es reichen auch oft weiche Techniken.